Schwangerschaft
Schwangerschaftsbeschwerden
In der Schwangerschaft können Freude, Unwohlsein und Sorgen nah beieinander liegen! Unsere Expertin Evi erklärt die Ursachen der häufigsten Beschwerden und gibt Tipps zur Linderung.
Cremen und pflegen
Wenn dein Bauch in der Schwangerschaft wächst, werden Haut und Bindegewebe stark beansprucht und gedehnt. Bei mehr als der Hälfte aller Frauen kommt es in dieser Zeit zu Schwangerschaftsstreifen. Ob man dieser Begleiterscheinung in der Schwangerschaft überhaupt vorbeugen kann und was du nach der Geburt tun kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Wenn die Haut in der Schwangerschaft stark oder relativ schnell gedehnt wird, kann es zu kleinen Rissen in der Unterhaut kommen und die sogenannten Schwangerschaftsstreifen (Striae gravidarum) entstehen. Diese Dehnungsstreifen bilden sich ab dem zweiten Trimester überwiegend am Bauch, aber auch an der Brust, dem Po oder den Oberarmen können sie auftreten.
Bei der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen spielt die genetische Veranlagung eine große Rolle. Manche Frauen bekommen bereits in der Wachstumsphase in der Pubertät Dehnungsstreifen an den Beinen oder dem Gesäß. Die natürliche Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ist nicht unerheblich und das schnelle Wachstum des Bauches ist eine Herausforderung für dein Bindegewebe. In diesem Prozess kann es zu kleinen Rissen in der Unterhaut kommen. Schwangerschaftsstreifen entwickeln sich bei manchen Frauen bereits vor der 20. Schwangerschaftswoche. Andere Frauen haben einen deutlich größeren Bauch und können keinerlei Hautrisse beklagen.
Eine vorbeugende Pflege der Haut durch eine tägliche Massage ist in der Schwangerschaft eine gute Grundlage, um Schwangerschaftsstreifen zu vermeiden. Hier kannst du Öl nutzen oder mit einer passenden Creme oder Lotion arbeiten. So wird deine Haut mit Feuchtigkeit versorgt und bleibt geschmeidig. Allerdings solltest du dabei im Kopf behalten, dass du darüber nur die Haut an sich pflegst. Die Schwangerschaftsstreifen entstehen jedoch durch Risse im Bindegewebe.
Dennoch wird durch die Massage die Durchblutung angeregt, was die Elastizität deines Gewebes unterstützt. Vielleicht magst du eine Zupf- oder Trockenbürstenmassage ausprobieren. Insgesamt kannst du deinen Körper und somit auch deine Haut durch eine mineralstoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr unterstützen. Vitamine A und C sowie auch der Mineralstoff Zink sind nicht nur gut für dein Immunsystem, sondern wirken sich auch positiv auf deine Haut aus. So kannst du deinen Körper von innen heraus unterstützen.
Evis Hebammen-Tipp:
Auch Wechselduschen fördern die Durchblutung der Haut und des Bindegewebes! Viele Frauen empfinden allerdings kaltes Wasser am Bauch als unangenehm. Probiere am besten aus, was dir persönlich guttut!
Gerade, wenn das Kind einen Wachstumsschub hatte, ist die Haut gefordert. Ein Spannungsgefühl tritt auf und manche Frauen spüren zudem ein unangenehmes Jucken. Besonders in diesen Phasen solltest du deine Haut pflegen. Eine Massage mit dem passenden Öl hilft gegen die Symptome und ist angenehm. Bei anhaltenden Beschwerden solltest du dich an deine*n Frauenärzt*in oder deine Hebamme wenden.
Vermutlich wird sich dein Bauch in den Monaten nach der Schwangerschaft sichtbar verändern. Die hormonell entstandene braune Linie (Linea nigra oder Linea fusca) mittig am Bauch bildet sich vollständig zurück. Manche Frauen bemerken während der Schwangerschaft mehr Haare am Bauch, was ebenfalls hormonell bedingt ist und nach der Geburt wieder verschwindet. Vorhandene Schwangerschaftsstreifen am Bauch werden nach der Geburt etwas kleiner und verblassen mit der Zeit. Die kleinen Risse in der Unterhaut verschwinden allerdings nicht vollständig. Sie werden langfristig spürbar und teilweise auch sichtbar bleiben. Auch die Elastizität deiner Haut kann sich durch die Schwangerschaft verändern und möglicherweise fühlt sich die Haut deinem Bauch weicher an als vorher.
Deine Haut freut sich natürlich auch nach der Geburt über eine regelmäßige Pflege. Es gibt spezielle Produkte für Narbenpflege, die du unterstützend bei Schwangerschaftsstreifen nutzen kannst. Sollten dich deine Dehnungsstreifen wirklich stören, gibt es ein paar Möglichkeiten:
Eine Behandlung mit Ultraschall oder Microneedling kann die Durchblutung im Gewebe fördern und Heilung- sowie Stoffwechselprozesse stimulieren. Das Erscheinungsbild der Haut wird im besten Fall verbessert. Bei einer Lasertherapie sollen die Lichtimpulse den Heilungsprozess der Haut und die Neubildung von Bindegewebe anregen. Hier ist sicherlich eine Beratung und Beurteilung der individuellen Situation durch eine*n Spezialist*in empfehlenswert.
Nicht selten sind Schwangerschaftsstreifen für Frauen eine Belastung. Sich mit dem eigenen, veränderten Körper nach der Geburt anzufreunden, kann durchaus eine Herausforderung sein. Für ein positives Selbstbild ist vor allem deine innere Haltung wichtig. Lass dir Zeit und übe dich immer wieder liebevoll in Dankbarkeit für das, was dein Körper geleistet hat. Wie dein Körper aussieht, ist ein Teil von dir, aber da ist noch so viel mehr, was dich als wundervollen Menschen ausmacht!
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.