Schwangerschaft
3. Trimester
Das 3. Trimester ist das letzte Schwangerschaftsdrittel und kann ganz schön anstrengend sein. Nicht mehr lange, bis du dein Baby in den Armen halten kannst!
Der Zauber von innen
Sobald die ersten Kindsbewegungen für dich als werdende Mutter deutlich wahrnehmbar sind, wird die Verbindung zu deinem Kind meist noch enger. Hebamme Evi erklärt dir, wann du in deiner Schwangerschaft mit den ersten Kindsbewegungen rechnen kannst, wie sich diese anfühlen und wann die sanften Tritte auch von außen durch die Bauchdecke spürbar sind.
Wenn das ungeborene Kind spürbar mit der Mama Kontakt aufnimmt, ist das etwas ganz Besonderes. Gerade in deiner ersten Schwangerschaft wirst du die ersten zarten Bewegungen deines Kindes vermutlich noch gar nicht richtig einordnen können und auch noch nicht zuverlässig jeden Tag spüren. Das wird sich schnell verändern. Die Tritte deines Babys sind anfangs noch zaghaft und oft nur im Liegen und in Ruhe wahrnehmbar. Die meisten Frauen spüren die ersten Kindsbewegungen als sanftes Flattern oder Pochen im Leistenbereich. Je nachdem, wie dein Baby liegt, gehen die Bewegungen in eine gut spürbare Richtung der Gebärmutter oder auch noch ein wenig ins Leere im Fruchtwasser. Ob die sanfte Bewegung nun von deinem Baby kam oder nur ein Grummeln im Darm war, wirst du anfangs vermutlich gar nicht sicher sagen können. Habe etwas Geduld. Mit der Zeit lernst du, die Bewegung einzuordnen und weißt irgendwann sicher: Das war mein Baby!
Im zweiten Trimester ist es endlich so weit: Um die 20. Schwangerschaftswoche rum spüren die meisten Schwangeren erstmalig Kindsbewegungen. Erst ganz zaghaft und unregelmäßig - später deutlicher und klar einzuordnen. Vielleicht spürst du dein Kind schon in der 18. Schwangerschaftswoche, möglicherweise auch erst einige Wochen später. Dies hängt auch von der Lage und Bewegungsfreude deines Kindes ab. Bei einer Vorderwandplazenta sind die Bewegungen in der Regel erst etwas später wahrnehmbar.
Bis man die Kindsbewegungen auch von außen tasten kann, vergehen meist noch ein paar Wochen. Somit sind die ersten Kindsbewegungen behütet und unsichtbar - ein ganz zauberhafter Kontakt zwischen Mutter und ungeborenem Kind.
Im dritten Trimester sind die Kindsbewegungen auch von außen gut durch die Bauchdecke tastbar und teilweise sogar deutlich sichtbar. Dies ist natürlich für deine Familie und Freunde und vor allem für Geschwisterkinder etwas ganz Besonderes. So kann schon in der Schwangerschaft die Bindung zum neuen Erdenbürger oder zur neuen Erdenbürgerin aufgebaut werden. Habe hierbei auch im Kopf, dass dein Baby ab Ende des zweiten Trimesters bereits hören kann. In der Schwangerschaft baut dein Kind auch über die Stimme eine Bindung auf. Im dritten Trimester nimmt dein Baby zudem Licht-, Temperatur- und Druckunterschiede wahr. So spürt es deutlich, wenn eine Hand auf deinem Bauch liegt. Manchmal kannst du auf diese Weise auch Kindsbewegungen anregen.
Mit etwas Glück erwischt man bei einem Ultraschalltermin eine Wachphase des Babys. Dann kannst du beobachten, wie dein Kind sich im Bauch bewegt. Die Bewegungen verändern sich im Verlauf der Schwangerschaft deutlich. Anfangs hat das Kind noch viel Platz im Bauch und kann sich in alle Richtungen drehen, Purzelbäume schlagen und sich kugeln. Mit zunehmender Größe wird es beim Strecken von Armen und Beinen die Gebärmutter erreichen und sich nach und nach anders bewegen.
Vor allem die kindlichen Bewegungen durch die Beine sind in der Regel gut spürbar. Wenn dein Baby sich mit Füßen und Händen Richtung Bauchdecke bewegt, sind die Tritte besonders leicht wahrnehmbar und sichtbar. Liegt dein Kind dagegen mit dem Rücken zur Bauchdecke, gehen die Bewegungen nach hinten und du wirst sie etwas weniger spüren. Wie genau dein Baby liegt, kann die Hebamme in der Vorsorgeuntersuchung ertasten oder dein Frauenarzt beziehungsweise deine Frauenärztin im Ultraschall sehen. So ist gut nachvollziehbar, auf welcher Seite der kindliche Rücken liegt, wo die Füße sich bewegen und wo dein Baby vielleicht auch mal mit den Händen Kontakt aufnimmt.
Evis Hebammen-Tipp: Dein Kind spürt dich auch!
Vermutlich wirst du ganz intuitiv in der Schwangerschaft immer wieder eine Hand auf deinen Bauch legen. Dein Kind spürt deinen Kontakt ebenfalls. Zudem seid ihr emotional verbunden und auch deine Stimme kann beruhigend auf dein Kind wirken - sowohl in der Schwangerschaft als auch nach der Geburt.
Dein Baby trainiert im Bauch bereits viele Funktionen, die es nach der Geburt benötigen wird. Es schluckt Fruchtwasser, um den Darm vorzubereiten und bekommt manchmal Schluckauf, was wiederum die Atemhilfsmukulatur trainiert. Anders als bei den Bewegungen von Armen und Beinen ist beim Schluckauf eine gute Regelmäßigkeit in der Bewegung spürbar. Gleichzeitig wird es sich etwas sanfter anfühlen.
Da jede Schwangerschaft, jedes mütterliche Empfinden und natürlich auch die Schlaf- und Wachphasen jedes Kindes individuell sind, gibt es keine pauschale Antwort zu der Häufigkeit und Dauer der täglichen Kindsbewegungen. Dein Baby bewegt sich nicht die gesamte Zeit. Es hat ruhige Phasen, wird manchmal nur kurz aktiv sein und dann auch mal länger im Bauch rumturnen. Zudem verändert sich die Intensität der Kindsbewegungen mit jeder Schwangerschaftswoche und somit auch dein Empfinden für die kindliche Aktivität. Grundsätzlich solltest du dein Kind etwa zehn Mal am Tag spüren. Wenn die Häufigkeit der Kindsbewegungen deutlich abnimmt oder du über einen Zeitraum von 24 Stunden gar keine Bewegung wahrnehmen konntest, nimm bitte Kontakt mit deinem Frauenarzt beziehungsweise deiner Frauenärztin oder deiner Hebamme auf.
Bitte beachte: Die Inhalte dieses Artikels sollen dir allgemeine Informationen und Hintergrundwissen vermitteln und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Anregungen und Tipps ersetzen keine fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in.
Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Baby sind ganz besondere Lebensabschnitte. „Fundiertes Wissen rund um Abläufe im eigenen Körper sowie die Entwicklung des Kindes ist essenziell für Frauen“, sagt Evi Bodman. Als Hebamme ist sie Expertin für diese spannenden Phasen und begleitet Familien mit Herz und Wissen. Sie vertritt die Meinung: „Verständnis für die Veränderungen im eigenen Körper ist wichtig, um die eigenen Bedürfnisse liebevoll anzunehmen.“ Ihre Ausbildung als Yogalehrerin hilft ihr bei diesem Ansatz. Ihr Wissen teilt Evi in zahlreichen Kursen und Workshops sowie in ihrem Podcast „JoyfulMama“.