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Dimethicone: Schutzschild für deine Haut

Wer sichtbar glatte, weiche und samtige Haut möchte, kommt an diesem Inhaltsstoff nicht vorbei: Dimeticone. Zwar ist das Silikonöl keine natürliche Substanz, doch seine hautpflegenden Eigenschaften sprechen für sich. Gleichzeitig findet sich zum Einsatz von Dimethicone immer wieder Kritik. Wie also ist der Einsatz von Dimethicone in Hautpflege zu bewerten?

Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
KURZ & KNAPP: DIMETHICONE
  • Inhaltsstofflisten-Name (INCI): Dimethicone
  • Wirkung: glättend, hautschützend, feuchtigkeitsbewahrend
  • Anwendung: In Cremes, Lotionen, Seren, Augencremes sowie dekorativer Kosmetik wie Primer oder Make-Up
  • Hauttypen: Für alle Hauttypen geeignet, besonders bei trockener, feuchtigkeitsarmer, empfindlicher oder sensibler Haut

Was ist Dimethicone?

Dimethicone, auch bekannt als Polydimethylsiloxan, ist ein Silikon-basiertes Polymer, das in der Kosmetik- und Hautpflegeindustrie weit verbreitet ist. Dimethicone ist ein synthetischer Inhaltsstoff, der aufgrund seiner vielseitigen Eigenschaften Einsatz in vielen verschiedenen Hautpflegeprodukten findet. In Kosmetika dient das Silikonöl Dimethicone hauptsächlich als Weichmacher, Hautschutzmittel und Trägerstoff. Die farb- und geruchlose Flüssigkeit lässt sich einfach verarbeiten und verbessert die Textur, Haptik und den Tragekomfort von Skincare-Produkten.

Wie wirkt Dimethicone in der Hautpflege?

Die Hauptfunktion von Dimethicone in der Hautpflege ist die Verbesserung der Hauttextur und das Bereitstellen einer samtigen, weichen und geschmeidigen Oberfläche. Es kann feine Linien und Poren kaschieren, wodurch die Haut optisch ebenmäßiger erscheint – dies ist allerdings nur ein temporärer Effekt, solange sich das Pflegeprodukt auf der Haut befindet.

Als okklusives Mittel bildet Dimethicone eine Barriereschicht, die hilft, die Feuchtigkeit in der Haut zu speichern und gleichzeitig vor Umwelteinflüssen zu schützen. Diese Barriere unterstützt die Hautregeneration und reduziert das Erscheinungsbild von trockener Haut und Rauheit, ohne die Poren zu verstopfen. Auch in der Dermatologie kommt das Silikonöl häufig zum Einsatz, denn es legt sich schützend auf die Haut und kann so die Heilung von Narben und Wunden positiv beeinflussen.

Darüber hinaus erleichtert Dimethicone das Auftragen von Produkten, verbessert deren Verteilbarkeit und Haltbarkeit auf der Haut.

Wirkungen Dimethicone

  • Wirkt hautpflegend und hautschützend
  • Glättet die Haut und macht sie geschmeidig
  • Kann den Feuchtigkeitsverlust der Haut eindämmen
  • Wirkt optisch glättend auf feine Fältchen und erweiterte Poren
  • Kann Rötungen und Entzündungen bei Rosacea lindern
  • Lindert Symptome einer Kontaktdermatitis
  • Beruhigend bei Irritationen, die durch den hautreizenden Reinigungsstoff Sodiumlaurylsulfate (SLS) entstehen können

Dimethicone in Hautpflegeprodukten

Vor allem aufgrund seiner hautglättenden Eigenschaft findet sich Dimethicone in Hautpflegeprodukten, die schnelle und sichtbare Effekte ausloben: geglättete Haut, weiches Hautgefühl, weniger sichtbare Poren. Somit findet sich Dimethicone in einer Vielzahl verschiedener Produktkategorien, wie Feuchtigkeitscremes, Lotionen, Sonnenschutzmitteln oder Gesichtsmasken. Aber auch in der dekorativen Kosmetik – vor allem in Primern und Make-Up, die ein ebenmäßiges Hautbild schaffen sollen.

Dimethicone verbessert nicht nur die sensorischen Eigenschaften von Hautpflegeprodukten, indem es ihnen eine leichtere, seidigere Textur verleiht, sondern fungiert auch als Bindemittel, das hilft, andere Komponenten stabil zu halten. Für Produkte, die auf Langlebigkeit und Performance ausgelegt sind, wie beispielsweise langanhaltende Make-Ups, bietet Dimethicone die ideale Grundlage. 

Ist Dimethicone schlecht für die Haut?

Dimethicone ist hypoallergen und nicht-komedogen, was bedeutet, dass es auch für empfindliche Hauttypen geeignet ist und nur sehr selten Hautreizungen verursacht. Auch von Dermatologinnen und Dermatologen wird Dimethicone häufig empfohlen, besonders für trockene oder reife Haut, die zusätzlichen Schutz benötigt.

Doch aus einzelnen Lagern kommt immer wieder Kritik auf, Dimethicone sei aufgrund seines synthetischen Ursprungs ungeeignet für die Haut. Denn anders als natürliche, hauteigene Lipide, kann Dimethicone die Hautbarriere aufgrund seiner Beschaffenheit nicht durchdringen und liegt lediglich als Film auf der Haut auf. Die Kritik: Der oberflächliche Film vermittelt ein scheinbar glattes und gesundes Hautgefühl, wirkt jedoch nicht wie natürliche Lipide in der Hautbarriere selbst. 

Vom Bundesinstitut für Risikobewertung und laut EU-Kosmetikverordnung ist Dimethicone als sicher in kosmetischen Formulierungen anerkannt. Dennoch gibt es Diskussionen über seine Umweltverträglichkeit. Denn Dimethicone ist biologisch schwer abbaubar, was potenzielle Umweltauswirkungen nach sich zieht. 

WICHTIG

Dimethicone ist eine synthetische Verbindung und daher findet es sich per Definition nicht in Naturkosmetik. Das bedeutet jedoch nicht, dass Dimethicone ist automatisch schlecht für die Haut ist – im Gegenteil, Dimethicone hat durchaus seine Daseinsberechtigung. Wer jedoch auf hautidentische Verbindungen setzt und diese in den Fokus der eigenen Hautpflege rückt, sollte Dimethicone meiden.

Über die Autorin
Dr. Sarah Schunter, Biochemikerin

„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.